Immer wieder werde ich gefragt, ob Dehnung überhaupt wichtig ist. In verschiedenen Vorträgen wo ich war, gehen die Meinungen auseinander. Es gibt auf der einen Seite wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Dehnen absoluter Quatsch ist und andere behaupten genau das Gegenteil.
Ich für meinen Teil weiß, dass Dehnen eine wichtige Einheit ist, um Kraft, Koordination, Schnelligkeit und Ausdauer in Einklang zu bringen. So wird es auch im Profisport angewandt. Jedes Gelenk hat in seiner Bewegung eine Endgradigkeit. Diese ist zwar nicht immer erreichbar und nicht unbedingt ein muss, aber es ist ein Basiswert der Beweglichkeit anzustreben, um den eigentlichen Sport, wie Tennis, Bodybuildig, Fussball, Laufen oder Klettern als Beispiel gut umsetzen zu können. Wenn ich als Kletterer das Bein nicht hochbekomme, weil ich zu unbeweglich bin, dann geht es nicht weiter. Wenn ich als Tennisspieler vom Brustmuskel verkürzt bin, ist der Aufschlag nur eingeschränkt durchführbar und beim Bankdrücken im Bodybuilding kann es zu Schulterreizungen führen.
Wie auch immer, denkt über Eure Beweglichkeit im Breitensport mal nach, denn Beweglichkeit/Dehnfähigkeit ist immer noch ein Bestandteil von Kondition. Nehme ich Euch die Beweglichkeit und etwas Kraft an einigen Stellen weg, dann seit Ihr in Eurem eigentlichen Sport konditionell eingeschränkt.
In den Behandlungen ist es sehr auffällig, wenn Patienten beweglicher werden, dass es Ihnen in den Bewegungsabläufen besser geht.
Nun denn, bildet Euch eine Meinung und probiert es aus. Lernt Eure Defizide objektiv kennen, überprüft Eure Statik und dann geht es mit der Kondition gleich viel besser ab.
Ich hoffe ich konnte Euch wieder einen tollen Tipp geben. Mit besten Grüßen Euer Wolfgang Behrens Praxis Escularis in Lilienthal